Der Mann, der die Welt aß - am 24.04.
Film von Johannes Suhm· 80 min · Deutschland 2020
OmeU - Deutsch mit englischen Untertiteln
Deutsch
Dieser Mann ist ein Desaster: verantwortungslos, aggressiv und gierig narzisstisch. Seine Frau mit den gemeinsamen Kindern hat er verlassen, den Unterhalt zahlt er unregelmäßig. Den kranken Bruder hält er auf Distanz und sein bester Freund taugt allenfalls noch als Punchingball und billiger Kreditgeber. Sogar den erfolgreichen Job hat er geschmissen, um sich selbstständig zu machen, „endlich frei zu sein“. Dafür zerstört er alles, was in seinem Leben wichtig war.
Wie und warum er sich so fühlt, darüber spricht er nicht: Ist er depressiv, ist es eine Midlife Crisis, vielleicht ein Burnout?
Johannes Suhms zurückhaltende Adaption des international erfolgreichen Theaterstücks „Der Mann der die Welt aß“ von Nis Momme Stockmann ist das Portrait eines Mannes stellvertretend für eine ganze Generation in ihrer Lebensmitte, auf der Suche nach Identität, im Kampf mit dem eigenen Ego und einer fehlgeleiteten Männlichkeit, der die Vorbilder abhanden gekommen sind und deren eigene seelische Wunden tiefer zu sein scheinen als sie selbst für möglich halten.
Eine Geschichte über männliche Hybris, verdrängte Gefühle, unbewusste Depressionen und den harten Kampf um Erfolg in einer kapitalistischen Welt die wenig Raum für Verletzlichkeit lässt.
English
This man is a disaster: irresponsible, aggressive, greedy and narcissistic. He has left his wife and their children, and he pays his alimony only irregularly. He keeps his sick brother at a distance, and his best friend is, at best, a punching ball and cheap lender. He even quit his successful job to become self-employed, to “finally be free”. He feels trapped and destroys his relationships and everything he’s ever had. How and why he feels that way, he doesn’t really talk about: Is he depressed, is it a midlife crisis, maybe a burnout?
When his demented father needs help and lets him move in with him, a generational conflict breaks out, one which makes it visible just how misunderstood and helpless this father-son relationship was and is.
The story - an adaptation of the play of the same name by Nis Momme Stockmann - tells of male hubris, repressed feelings, unconscious depression and the hard struggle for success.